Schüler leiten Station Eidinghausen im Stadtkrankenhaus
Nur wenige Monate vor ihrem Examen übernehmen 23 Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums am Stadtkrankenhaus Korbach für zwei Wochen die Regie auf der Station Eidinghausen. Dienstpläne schreiben, Medikamente stellen, Körperpflege, Vitalzeichen messen, Visiten ausarbeiten, Untersuchungen koordinieren – die Aufgaben der angehenden Pflegekräfte sind vielfältig. Mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte und den Praxisanleitern übernehmen die künftigen Gesundheits- und Krankenpflegekräfte alle Anforderungen und Aufgaben, die sie anschließend im Beruf erwarten.
Im Stadtkrankenhaus hat das Projekt inzwischen Tradition: jeweils der Oberkurs bekommt die Möglichkeit die verantwortungsvollen Berufsaufgaben unter realen Bedingungen erproben zu können. „Uns ist es wichtig, unsere SchülerInnen bestmöglich an den Alltag als examinierte Pflegekraft heranführen“, erläutert Matthias Funke. Als Leiter des Bildungszentrums ist er zusammen mit weiteren Lehrkräften in der Praxiserprobung auf der Station mit dabei. „Bei Fragen sind wir für unsere SchülerInnen da!“, so Funke. „Wir wollen mit dem Projekt die Handlungskompetenz fördern sowie Selbst- und Verantwortungsbewusstsein der SchülerInnen stärken.“ Unterstützt und begleitet werden die Auszubildenden im dritten Lehrjahr von erfahrenen Kollegen und Praxisanleitern. Sie stehen als Experten im Hintergrund immer bereit, um bei Fragen oder Unsicherheiten direkt reagieren zu können. So auch Annegret Jericho, die Leitung der Station Eidinghausen: „Das Projekt bereitet mir große Freude. Es findet in einer realistischen Umgebung statt in der auch unvorhersehbare Dinge bewältigt werden müssen. Die Schüler managen das ganz toll. Sie sind sehr diszipliniert und verantwortungsvoll.“ Aus ihrer Erfahrung als Praxisanleiterin weiß auch Sünje Köster wie wichtig das Projekt Schulstation für die Auszubildenden ist: „Es ist für sie eine tolle Gelegenheit zu zeigen was die Schüler während der Ausbildung bereits gelernt haben. Sollten Unsicherheiten auftreten sind wir Praxisanleiter immer im Hintergrund und können sie unterstützen.“ Mit Ausnahme des Nachtdienstes sollen die Azubis so sämtliche Facetten des Stationsalltages kennenlernen und selbst bewältigen. Dafür wurde das Projekt bereits seit Wochen im Unterreicht vorbereitet. In verschiedenen Teams befassten sich die SchülerInnen mit Dienstplänen, Arbeitsschutzgesetz, stationsspezifischen EDV-Programmen, Patientenaufnahme/-entlassung und Ähnlichem. „Wir haben uns in der Theorie intensiv mit dem Stationsalltag beschäftigt. Unsere SchülerInnen sind jetzt bestens vorbereitet und mit viel Engagement in die Praxiswochen gestartet“, lobte Lehrerin Daniela Flegel, stellvertretende Leiterin des Bildungszentrums. Bei den SchülerInnen des Oberkures 18/21 kommt das Projekt hervorragend an. Die Schulstation nützt uns ganz viel bei der Berufsvorbereitung.“, sagt Jana Huneck. „ Da es auf einer großen internistischen Station stattfindet arbeiten wir mit allen Berufsgruppen Hand in Hand. Die Koordination von vielen Abläufen ist unter anderem genau das, was wir auch hinterher im Berufsalltag können müssen.“ Und Aleyna Orhan ergänzt: „So können wir Verantwortung übernehmen und jetzt bereits für das Berufsleben nach der Ausbildung üben.“
Ausbildung Pflegefachfrau/Pflegefachmann
Das Bildungszentrum des Stadtkrankenhauses Korbach verfügt insgesamt über 72 Ausbildungsplätze für die theoretische Ausbildung. Bislang lautete die Berufsbezeichnung der Pflegekräfte „Gesundheits- und Krankenpfleger(in)“, vom Jahr 2020 an trägt der Beruf aufgrund gesetzlicher Veränderungen die Bezeichnung „Pflegefachmann“ beziehungsweise „Pflegefachfrau“. Die Ausbildung beginnt zum 1. Oktober eines jeden Jahres und dauert drei Jahre. Sie ist im Blocksystem organisiert, so dass sich Schulblöcke und praktische Einsätze abwechseln. Bewerbungen können ganzjährig per E-Mail eingereicht werden: Bildungszentrum@Krankenhaus-korbach.de