Chefarzt referiert über Schutz und Vorsorge
Um „Humane Papillomviren – Ursachen, Folgeerkrankungen und Vorbeugung“ geht es in der letzten Vortragsveranstaltung des Jahres 2019 am Dienstag, 10. Dezember, im Stadtkrankenhaus Korbach. Fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit humanen Papillomviren (HPV). Einige Vertreter dieser Virengruppe führen zu eher harmlosen Zellveränderungen, etwa Warzen. Eine Infektion mit bestimmten HPV-Typen erhöht jedoch das Risiko für einige Krebsarten. Wie man sich schützen kann, welche Krebsarten mit HPV in Verbindung gebracht werden und wann ein HPV-Test tatsächlich angezeigt ist, beantwortet Dr. med. Ioannis Tsitlakidis, Chefarzt der Gynäkologie im Stadtkrankenhaus Korbach.
Bislang wurden rund 100 HP-Virustypen entdeckt. Die Viren können Entzündungen und Hautveränderungen hervorrufen. „Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit befallenen Haut- oder Schleimhautstellen. Sind sie erst einmal in den Körper eingedrungen, vermehren sie sich dort im Inneren der Zellen weiter“, erläutert Dr. Tsitlakidis. Oftmals verlaufe die Infektion ohne Beschwerden und heile von selbst wieder aus. Eine seltene Folge kann jedoch Gebärmutterhalskrebs sein, der Jahre bis Jahrzehnte nach der Infektion entstehen könne.
Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe infizieren sich etwa 50 bis 80 Prozent aller Frauen mindestens einmal mit HPV. In 98 von 100 Fällen bekämpft das körpereigene Abwehrsystem sie erfolgreich. Bei den anderen infizierten Frauen überleben die Viren allerdings den Angriff des Immunsystems. Die Folge: Es bleibt eine andauernde Infektion zurück. Dann können an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses Zellveränderungen entstehen. Auch diese bilden sich häufig wieder zurück; nur in seltenen Fällen entwickelt sich daraus tatsächlich ein Gebärmutterhalskrebs.
Die HP-Viren sind weltweit verbreitet, so dass sich sowohl Frauen als auch Männer bereits beim ersten intimen Kontakt anstecken können. Eine Ansteckung sicher vermeiden könne man eigentlich nur, wenn man selbst völlig enthaltsam sei oder einen Partner/eine Partnerin habe, der ebenfalls keine anderen intimen Kontakte hatte und habe, so Dr. Tsitlakidis.
Für Mädchen und Frauen, die sich noch nicht mit HPV infiziert haben, gibt es eine Impfung. Diese schützt vor einer Infektion mit bestimmten HPV-Typen. Damit sinke das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.
Prävention und Vorsorge
Der Vortrag, in dem es auch um Prävention und Vorsorge geht, richtet sich vor allem an weibliche Jugendliche und Frauen. Jedoch seien alle Interessierten willkommen, unterstreicht der Chefarzt. Die Veranstaltung im Vortragsraum (3. OG, Neubau) des Stadtkrankenhauses beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Vortragsprogramm für das Jahr 2020 in Arbeit
Das neue Vortragsprogramm für das Jahr 2020 ist derzeit in Vorbereitung. Im neuen Jahr wird es wieder interessante Themen aus den verschiedenen medizinischen Fachbereichen geben. Das Programm wird nach Fertigstellung hier auf der Homepage bekannt gegeben, außerdem liegen Flyer in der Klinik an mehreren Stellen aus. Bitte beachten Sie auch die Hinweise in