Stadtkrankenhaus 4.0 – gemeinsam. digital. bewegen. Unter diesem Motto begann im März 2021 das Gesamt-Projekt zum Ausbau der Digitalisierung im Stadtkrankenhaus Korbach
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), ein Investitionsprogramm des Bundes zur Digitalisierung in Deutschlands Krankenhäusern, soll hier unterstützen. Dafür stellt der Bund 3 Milliarden Euro bereit, die Länder steuern weitere 1,3 Milliarden Euro bei. Die für das Stadtkrankenhaus Korbach zur Verfügung stehenden Mittel wurden zur Digitalisierung der Abläufe, zur weiteren Steigerung von Behandlungsqualität und Patientensicherheit sowie zur Entlastung der Mitarbeitenden eingesetzt.
Folgende Projekte sind derzeit in der Planung bzw. Umsetzung:
Die Einführung eines digitalen Patientenportals ermöglicht eine deutlich vereinfachte Kommunikation zwischen Patienten, dem Stadtkrankenhaus Korbach und weiteren Leistungserbringern wie beispielsweise Hausärzten, sowohl im vorstationären Bereich, während der Behandlung als auch in der Nachversorgung nach dem Krankenhausaufenthalt.
Mit der Anmeldung im Portal wird es den Patienten möglich sein, mit dem Stadtkrankenhaus Korbach auf digitalem Wege zu kommunizieren – und das von ihren Endgeräten aus. Innerhalb des Portals können Dokumente und Nachrichten ausgetauscht werden. Die Patienten können so bereits vor der Aufnahme in den gesamten Prozess von Aufnahme, Behandlung und Entlassung eingebunden werden. In Zukunft können beispielsweise Materialien zur Aufklärung digital mit den Patienten geteilt werden. So können sich die Patienten in Ruhe in ihrem gewohnten Umfeld auf die anstehenden Behandlungen informieren.
Es ist auch externen medizinischen Einrichtungen, beispielsweise Hausärzten, möglich zukünftig über das Patientenportal digitale Überweisungsscheine an das Klinikum übermitteln oder andere relevante Informationen erhalten. Personenbezogene Daten werden nur bei ausdrücklicher Zustimmung durch die Patienten übertragen.
Der Prozess der Entlassung und Überleitung an ambulanten und stationäre Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen wird zukünftig über eine digitale Plattform erfolgen. Dadurch können die Mitarbeiter des Stadtkrankenhaus Korbachs schneller und einfacher freie Plätze in Pflege- oder Rehabilitationseinrichtungen finden und die Patienten in die optimale Nachsorge übergeben. Darüber hinaus wird der Transfer von relevanten Daten zwischen dem Stadtkrankenhaus Korbach und den nachgelagerten Einrichtungen vereinfacht. Personenbezogene Daten werden nur bei vorheriger Zustimmung durch die Patienten übertragen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierung im Stadtkrankenhaus Korbach ist die Einführung der digitalen Pflege- und Behandlungsdokumentation inkl. digitalem Medikationsmanagement, sowohl für die Normalstationen also auch für den Bereich der Intensivstation und Anästhesie. Ebenfalls berücksichtigt ist die digitale Anordnung und Überprüfung der Medikation.
Durch die digitale Akte und die digitale Dokumentation entstehen viele Vorteile im täglichen Pflege- und Behandlungsablauf und die Behandlungsqualität und -sicherheit wird weiter gesteigert. So ist eine Digitale Akte immer verfügbar und Mitarbeiter unterschiedlicher Berufsgruppen können auf diese auch zeitgleich zugreifen. Dadurch sind die behandlungsrelevanten Informationen immer verfügbar und die Dokumentation kann jederzeit aktualisiert werden. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Eindeutigkeit von digitaler Dokumentation im Gegensatz zu handschriftlichen Ausführungen oder Kurzzeichen und im Intensivbereich die Genauigkeit und Aktualität von Werten, die die Medizingeräte direkt in die digitale Akte übertragen können
Ergänzend bietet eine digital unterstützte Pflege- und Behandlungsdokumentation die Hinterlegung von standardisierten Behandlungsplänen, Abläufen und Prozessbeschreibungen. Durch die digitale Medikationsanordnung und -verabreichung stehen Möglichkeiten zur automatisierten Überprüfung von patientensicherheitsrelevanten Merkmalen wie eventuellen Arzneimittelallergien und ungewünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die der Patient einnimmt. Die Entscheidung über die Behandlung verbleibt in jedem Falle beim ärztlichen und pflegerischen Personal des Stadtkrankenhaus Korbach, unterstützt durch die vielfältigen Vorteile der Digitalisierung.
Als zusätzliches Verfahren wird auch das Herzkatheter-Labor digital an das Krankenhausinformationssystem angebunden. Hier einerseits alle patientennotwendigen Informationen zwischen diesen Systemen ausgetauscht und andererseits die erstellten Befunde in die elektronische Dokumentation übernommen und den Behandlern zur Verfügung gestellt. Somit sind auch die Untersuchungsergebnisse aus dem Herzkatheter-Dokumentationssystem zukünftig automatisch Bestandteil der digitalen Patientenakte im Krankenhausinformationssystem.
Das modernisierte und flächendeckend ausgebaute WLAN ermöglicht dem Personal des Krankenhauses einen ortsunabhängigen Datenzugriff sowie die ortsunabhängige Nutzung klinischer Applikationen. Dies stellt einerseits eine Grundlage für die Nutzung der digitalen Dokumentation dar und steigert gleichzeitig die IT-Sicherheit durch Nutzung modernster Standards. Im gleichen Zuge wird die Grundlage geschaffen, dass über die modernisierte WLAN-Verbindung auch Patienten eine performante und störungsfreie Nutzung der eigenen Endgeräte ermöglicht.
Bei den hochauflösenden röntgenlogischen Methoden entsteht eine große Anzahl an Bildern und digitalen Daten, deren Befundung äußerst zeitaufwändig ist. Dabei erfordert das Auffinden und Bewerten von Befunden viel Erfahrung und über längere Zeiträume äußerst hohe Konzentration beim Untersucher. Entsprechend besteht der Wunsch, Sicherheit zu gewinnen, dass keine wesentlichen Befunde übersehen oder falsch bewertet werden, denn auch die Bewertung auffälliger Befunde kann im Einzelfall eine große Herausforderung selbst für exzellente Experten sein.
Künstliche Intelligenz wird eingesetzt, um in Röntgen-Bildern Muster zu erkennen, die es ihr erlauben, Auffälligkeiten und Krankheiten zu diagnostizieren und den Untersucher darauf hinzuweisen. Dies Unterstützt die Arbeit der Experten und steigert sowohl die Erkennungsgenauigkeit als auch die Geschwindigkeit. Dabei werden diese Diagnosesysteme durch fortlaufende Eingabe von Röntgenbefunden und Diagnosen ständig weiter perfektioniert. Die gemachten Fortschritte werden in Form von Updates an die Anwender weitergegeben.