Um sich im Korbacher Stadtkrankenhaus Hüftprothesen einsetzen zu lassen, sind Monica Rowson und Ross Benedict aus Kanada angereist. Dort hatten beide von einem schonenden Verfahren gehört, das Dr. Christoph Konermann (Mitte) anwendet. Beide waren einige Tage nach dem Eingriff im Gespräch mit dem Arzt, Klinik-Geschäftsführer Sassan Pur (rechts) und Bürgermeister Klaus Friedrich (links) „very satisfied“ – „sehr zufrieden“. Mit auf dem Bild zu sehen sind auch die Ehepartner der Patienten, Ray Ann Benedict und Fred Rowson. (Foto: Stadtkrankenhaus Korbach)
Korbach. Eigens aus Kanada sind Monica Rowson und Ross Benedict nach Korbach gekommen, um sich Hüftprothesen einsetzen zu lassen. Beide hatten in ihrer Heimat von einer anderen Patientin erfahren, dass der deutsche Arzt Dr. Christoph Konermann ein sehr gewebeschonendes OP-Verfahren anwendet. Und tatsächlich: Bereits zwei Tage nach den Eingriffen waren die Kanadier wieder mobil.
Experte für Hüft- und Knie-Operationen
Dr. Konermann ist Experte auf dem Gebiet der Hüft- und Knieendoprothetik und seit 1. Februar am Korbacher Stadtkrankenhaus tätig. Unter der Ägide von Chefarzt Dr. Arne Fittje leitet Dr. Christoph Konermann den neuen Bereich „Orthopädie 2“. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit in der Hansestadt operierte der Chirurg die beiden Kanadier jeweils an der rechten Hüfte. Dabei führte er den Eingriff nach der sogenannten AMIS-Methode (Anterior Minimally Invasive Surgery, zu deutsch minimal-invasive Operationstechnik von vorn) und nicht von der Seite durch – was insbesondere die Muskeln schont und auch eine kleinere Narbe hinterlässt. Sie seien „very satisfied“ – „sehr zufrieden“, erklärten Monica Rowson und Ross Benedict wenige Tage nach der OP im Gespräch mit dem Arzt, Klinikchef Sassan Pur und Korbachs Bürgermeister Klaus Friedrich – dabei gingen sie zwar noch an Gehhilfen, doch bereits sehr sicher. Nach nur vier Tagen wurden die Kanadier schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Im großen Kanada fast Nachbarn
Dass die beiden Patienten aus Übersee am selben Tag operiert wurden, ist übrigens ebenso purer Zufall wie die Tatsache, dass sie im großen Kanada nur rund 200 Kilometer voneinander entfernt leben – die Familie Rowson in Edmonton, Ehepaar Benedict in der südlich gelegenen Landgemeinde Wimborne. Und obwohl beide Ehepaare aus der Provinz Alberta einander bis zu dem Klinikaufenthalt in Korbach nicht kannten, waren sie im Grunde genommen durch ein und dieselbe Frau auf das von Dr. Konermann angewandte OP-Verfahren aufmerksam gemacht worden. Und als wären das nicht genügend Zufälle: Die beiden Ehepaare verweilen noch einige Tage in Deutschland, bevor sie in derselben Maschine wieder zurück nach Kanada flogen.
Kanadier loben Korbacher Krankenhaus
Im Gespräch mit Dr. Konermann, Geschäftsführer Pur und Bürgermeister Friedrich zeigten sich die beiden kanadischen Patienten „sehr dankbar“ für die gute Behandlung im Korbacher Stadtkrankenhaus, sowohl in allen Vorbereitungen und der eigentlichen OP, als auch in der Nachbetreuung und Versorgung auf Station. Sie bezeichneten die Klinik selbst und das Personal als „exzellent“, alle Beteiligten hätten sich sehr bemüht und auch die Sprachbarrieren gemeistert, betonte Ehefrau Ray Ann Benedict. Und Ehemann Fred Rowson versicherte, in seiner kanadischen Heimat die Werbetrommel für den Korbacher Arzt kräftig rühren zu wollen. Bei so viel Zufriedenheit ist wohl damit zu rechnen, dass künftig weitere Patienten aus Nordamerika in der Hansestadt operiert werden.
Es sei sehr schön, solche Rückmeldungen zu bekommen, sagte Bürgermeister Friedrich, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Klinik ist. Dass zwei kanadische Patienten nach Korbach gekommen seien, zeige, „dass unsere innovative OP-Technik international gefragt ist.“ Dies bedeute aber auch eindeutige Vorteile für die hiesigen Patienten: Niemand aus dem Raum Korbach müsse sich für eine Hüft-OP in andere auswärtige Kliniken begeben. „Bei der orthopädischen Versorgung spielen wir in Korbach nun bundesweit erste Liga“, äußerte sich der Rathauschef zufrieden.