30 neue Betten zur Sturzprophylaxe
Aus dem Bett zu fallen ist generell ein Alptraum. Besonders schlimm trifft dies jedoch ältere und gebrechliche Menschen im Krankenhaus. Die aus vergangener Zeit bekannten Lösungsansätze wie Bettgitter oder gar Fixiergurte gelten seit geraumer Zeit als würdelos und werden durch das Stadtkrankenhaus Korbach abgelehnt.
„Die Fixierung galt leider vielerorts lange Zeit als angemessene Maßnahme die Sturzgefahr von alten Menschen zu minimieren“, berichtet der Geschäftsführer der Hessenklinik, Sassan Pur. „Heutzutage wird dies nur noch in ganz besonderen Ausnahmefällen und nur nach richterlicher Genehmigung eingesetzt. Die Niederflurbetten bieten uns daher eine gezielte Möglichkeit der Sturzprophylaxe.“ Insbesondere für die Versorgung der Patienten der Geriatrie-Station (Behandlung von Alterserkrankungen) sowie der Alterstraumatologie hat das Stadtkrankenhaus Korbach rund 80.000 Euro in 30 Niederflurbetten investiert.
„Im Gegensatz zu herkömmlichen Pflegebetten bieten uns Niederflurbette die Möglichkeit, sie elektronisch von 84 auf bis zu 28 cm, also fast bis auf den Boden, abzusenken. Für unsere Patienten bedeutet dies eine bessere Mobilität und hilft einem Sturz aus dem Bett vorzubeugen“, erläutert Gerlinde Stremme, Pflegedienstleiterin im Stadtkrankenhaus Korbach. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, im Bedarfsfall Matten zur Polsterung an beiden Seiten des Bettes zu platzieren, um das Verletzungsrisiko weiter zu senken.
Insbesondere Demenz-Patienten sind häufig in der ungewohnten Umgebung eines Krankenhauses sehr unruhig. „Nicht selten wachen sie nachts auf, wollen aufstehen und nach Hause gehen“, so die erfahrene Pflegedienstleitung. Die Folge können schwere Stürze mit ernsthaften Verletzungen sein. Bei einem wenige Zentimeter über dem Boden liegenden Bett sind Sturzverletzungen kaum möglich. Zudem erschwere die tiefe Liegeposition das Aufstehen aus dem Bett. „Patienten versuchen dann oft gar nicht mehr alleine aufzustehen, sondern rufen eher nach einer Krankenschwester“, berichtet Gerlinde Stremme. „So können wir uns gezielt um die Patienten kümmern und sie durch professionelle Zuwendung beruhigen.“