Korbacher Stadtkrankenhaus freut sich über stabile Geburtenzahlen
Anders als im Artikel der Kreisklinik Hofgeismar (HNA, Kassel-Nord, 3.1.23) beschrieben, ist die Geburtshilfestation in Korbach nicht geschlossen. „Ganz in Gegenteil haben wir doch erst kürzlich mit der Implementierung des beleuchteten Sternenhimmels in die Schaffung einer besonderen Wohlfühlatmosphäre im Kreißsaal investiert“, erläutert Dr. Ionnis Tsitlakidis, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe im Stadtkrankenhaus. „In Korbach freuen wir uns über weiterhin stabile Geburtenzahlen.“ So haben auch im Jahr 2022 wieder mehr als 300 Babys ihren ersten Atemzug im Stadtkrankenhaus getan. Dass die Korbacher Klinik das Vertrauen werdender Eltern genießt, belegen die seit Jahren stabilen Geburtenzahlen. „Wir sind stolz, dass wir mit unserer individuellen und familienorientierten Betreuung die werdenden Eltern überzeugen können“, so Dr. Tsitlakidis. Unterstützt wird die familienfreundliche Atmosphäre durch spezielle Familienzimmer, in denen auch der Kindsvater die ersten Tage nach der Geburt von Anfang an miterleben kann. „An diesem Konzept haben wir, anders als andere Kliniken, auch während der Corona-Pandemie festgehalten. Natürlich unter besonders angepassten Bedingungen“, so der versierte Chefarzt. „Nach der Bindungstheorie gilt es als erwiesen, dass der erste Kindskontakt wesentlich für das Bindungsverhalten im Kindesalter und darüber hinaus beiträgt. Wenn auch der Vater nach der Geburt im Familienzimmer von Anfang an dabeibleiben möchte, kommt das nicht nur dem Baby, sondern der ganzen Familie zugute. Der Aufbau der ersten Bindung, das so genannte Bonding, ist der Beginn der Eltern-Kind-Beziehung.“
Nach Recherchen des Vereins Motherhood e.V. sind in Deutschland in den letzten 15 Jahren etwa ein Viertel der Geburtsstationen geschlossen worden. In Zahlen waren dies bundesweit etwa 230, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. In Hessen gibt es nach Angaben des Sozialministeriums aktuell 43 Krankenhäuser mit Kreißsälen. 13 Geburtshilfestationen wurden in den letzten 10 Jahren aus wirtschaftlichen oder personellen Gründen geschlossen, so beispielsweise in Alsfeld, Marburg-Wehrda, Volkmarsen oder Wolfhagen.
„Für werdende Mütter bedeutet das immer längere Anfahrtswege. Gerade in unserer ländlich geprägten Region kommt der Geburtshilfe in Korbach eine tragende Bedeutung zu“, ist sich Sassan Pur, Geschäftsführer im Stadtkrankenhaus Korbach bewusst. Das Bundesgesundheitsministerium gebe als Ziel eine 40-Minuten-Frist vor, innerhalb der eine Schwangere eine Geburtsklinik erreicht haben sollte. Was in Ballungszentren oft kein Problem darstelle, werde auf dem Land jedoch zu einer immer größeren Herausforderung. „Dabei ist es so wichtig, eine gute Betreuung für Schwangere und Gebärende auch im ländlichem Raum aufrecht zu erhalten. Die Kinder richten sich nicht nach Wegen und Zeiten.“, bekräftigt auch die leitende Hebamme Irene Rudersdorf-Wilke.
Bildunterzeile:
Daniela Müller mit Baby Liana hat bereits das zweite Mal im Stadtkrankenhaus Korbach entbunden. Gemeinsam mit (v.l.) Irene Ruderdorf-Wilke (leitende Hebamme), Beata Bosak (Hebamme) und Julia Hasenzahl (Gesundheits- und Krankenpflegerin) ist sie froh in Korbach eine Geburtshilfestation zu haben
(Foto: Stadtkrankenhaus Korbach)
* Alle Bezeichnungen richten sich an alle Geschlechter