Sparkasse unterstützt Klinik-Förderverein
Spezielle beleuchtete Deckenbilder sollen die Genesung lebensbedrohlich erkrankter Patienten auf der Intensivstation unterstützen und das Risiko für Folgeerkrankungen minimieren. Die Bilder wurden in vier Patientenzimmern an der Decke über den Pflegebetten angebracht. Ermöglicht wird das Projekt nicht zuletzt durch einen Zuschuss von 2.000 Euro, den der Förderverein des Krankenhauses über das 24. Türchen des Adventskalenders der Sparkasse Waldeck-Frankenberg im vergangenen Jahr zugesprochen bekommen hatte. Der Verein unter Vorsitz von Walter Meier hatte sich mit dem Projekt „Deckenbilder für die Intensivstation“ beworben, die Gesamtinvestition beläuft sich auf 5.000 Euro.
„Patienten der Intensivstation befinden sich oft in einem lebensbedrohlichen Zustand. In dieser kritischen Phase nehmen sie die Umgebung verändert wahr“, erläutert Dr. Michael Tübben, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Notfallmedizin. „Forschungszahlen belegen mittlerweile, dass laute Geräusche, die schlichte funktionale Beleuchtung und soziale Isolation einer Intensivstation das Risiko erhöhen, in einen schockähnlichen Zustand zu fallen. Dieses sogenannte Delirium kann den Krankenhausaufenthalt der Patienten erheblich verlängern und sich auch anschließend noch auf die emotionale und psychologische Verfassung negativ auswirken“, sagte Dr. Tübben.
Die letzte große Umbauphase der Intensivstation erfolgte bereits unter dem Konzept einer Delirprophylaxe. So wurden zur besseren Orientierung des Patienten bodentiefe Fenster eingebaut, Tür und Uhr im Patientensichtfeld angebracht, alle technischen Geräte hinter dem Kopf des Patienten angeordnet und doppelte Türen zur Geräuschdämmung verbaut. Zudem haben Angehörige die Möglichkeit über den Mediaplayer am Fernseher Familienbilder einzuspielen. „Die beleuchteten Deckenbilder sind sozusagen jetzt die Krönung des Konzeptes“, so Dr. Tübben. Die hintergrundbeleuchteten Motive, die etwa einen Blick durch Baumwipfel hindurch auf Wolken oder blauen Himmel ermöglichen, lösen nicht nur angenehme Erinnerungen aus – sie bieten zudem einen therapeutischen Effekt. Insbesondere in der Aufwachphase nach Langzeitbeatmung bieten sie einen weiteren Orientierungspunkt im Zimmer.
Während einer offiziellen Begehung präsentierte Chefarzt Dr. Tübben die Deckenbilder und erläuterte den beteiligten Sponsoren die therapeutische Wirkung. Gemeinsam mit Geschäftsführer Sassan Pur und dem Vorsitzenden des Fördervereins, Walter Meier, bedankte er sich für die finanzielle Unterstützung. Martin Dörflinger, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Waldeck-Frankenberg, brachte zum Ausdruck, wie froh er darüber sei, dass der Förderverein des Krankenhauses weiteres Geld aus anderen Quellen für die Unterstützung des Projektes mobilisieren konnte. Dies sei Ziel der Anschubfinanzierung förderbarer Projekte aus dem Sparkassen-Adventskalender. „Auch in diesem Jahr kommen im Dezember wieder 24 Vereine aus Waldeck-Frankenberg in den Genuss einer Spende, mit der wir konkrete, zukunftsweisende Projekte vorantreiben wollen“, so Dörflinger.
Die Übernahme der weiteren Projektkosten wurde durch den Förderverein selbst sowie die persönliche finanzielle Unterstützung von Chefarzt Dr. Michael Tübben realisiert. „Patienten, Angehörige und Mitarbeiter können den Förderverein mit einem Mitgliedsbeitrag von zwei Euro monatlich unterstützen“, wirbt Tübben für die gute Sache. Gerne nehme der Verein auch Spenden entgegen, um langfristig vielleicht auch die weiteren sechs Intensivbetten mit Deckenbildern ausstatten zu können. „Wir freuen uns über jede, auch projektgebundene Spende.“
Die Vorzüge des Therapie-Konzeptes der Intensivstation überzeugte auch Thomas Behle aus der Marketingabteilung der Sparkasse Waldeck-Frankenberg, der, wenn er nach einem Unfall oder einem Eingriff intensiv behandelt werden sollte „gerne auf der Korbacher Intensivstation aufwachen möchte“.