Stadtkrankenhaus Korbach nutzt Krankenhauszukunftsgesetz für die Digitalisierung
„Die Zukunft beginnt jetzt!“
Für die Verantwortlichen im Stadtkrankenhaus Korbach spielt die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen und damit die Vernetzung aller Leistungserbringer eine zentrale Rolle für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem. Nicht zuletzt habe auch die Corona-Pandemie verdeutlicht, dass es weitere Anstöße für die fortlaufende Gestaltung brauche, unter anderem im Hinblick auf mehr Patientenorientierung und Transparenz. Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), ein Investitionsprogramm des Bundes zur Digitalisierung in Deutschlands Krankenhäusern, soll hier unterstützen. Dafür stellt der Bund 3 Milliarden Euro bereit, die Länder steuern weitere 1,3 Milliarden Euro bei.
„In der deutschen Krankenhauslandschaft können und müssen die bestehenden Prozesse noch effizienter und zeitgemäßer gestaltet werden“, sagt Heinz-Martin Vogt, Leiter der Abteilung IT-Management im Stadtkrankenhaus. Der Gesetzgeber habe dafür mit dem Krankenhauszukunftsgesetz eine wichtige Weiche gestellt, die es nun gelte anhand der prioritären Bedürfnisse der einzelnen Krankenhäuser individuell einzusetzen. Unter dem Projektnamen „Stadtkrankenhaus 4.0 – gemeinsam digital bewegen“ das Stadtkrankenhaus Korbach den Beginn der digitalen Zukunft mittels einer einer Kick-Off Veranstaltung eingeläutet. Der Klinik stehen durch das KHZG 1,8 Millionen Euro Fördermittel für die Investition in die Digitalisierung zur Verfügung. Diese Mittel fließen insgesamt in sechs individualisierte Projekte:
- Einstieg in das „papierlose Krankenhaus“ mit Einführung einer vollständig digitalen Patientenakte Medikationsmanagement
- Künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Ärzte bei der Befundung von bildgebender Diagnostik (Röntgen, CT, MRT)
- Digitales Aufnahme-Management für Patienten incl. Terminvergabe
- Kommunikationsplattform für alle am Behandlungsprozess beteiligten externen Partner (niedergelassene Ärzte, ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen, Rehabilitationseinrichtungen)
- Ausbau der IT-Sicherheit und umfassende Erweiterung des WLANs für mobile Visiten, aber auch zur Nutzung für die Patienten
- Einführung einer Risikomanagement- sowie Schulungssoftware
„Da der finanzielle Umfang dieser Projekte mit den Fördermitteln nicht gedeckt sein wird, investiert das Stadtkrankenhaus noch gut eine halbe Millionen Euro zusätzlich. Die Fördermittel müssen bis Ende 2024 verausgabt werden. Die Zukunft beginnt aber schon jetzt.“, erläutert Klinik-Chef Sasan Pur. „Die digitale Zukunft ist uns extrem wichtig. So können wir die Prozesse schlanker gestalten und die Patientensicherheit noch weiter erhöhen“. Mit Unterstützung einer externen Beratungsfirma haben die Verantwortlichen im Stadtkrankenhaus ein Kernteam mit projektbezogenen Unterteams gegründet, in denen Mitarbeiter der unterschiedlichen Bereiche einbezogen werden.
„Durch den verstärkten Einsatz digitaler Technologien wollen wir nicht nur unseren behandelten Patientinnen die jeweils beste medizinische Versorgung ermöglichen, sondern streben darüber hinaus auch eine optimierte Vernetzung mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten der Region an“, erläutert Dr. med. Arved-Winfried Schneider, Ärztlicher Direktor im Stadtkrankenhaus Korbach. „Davon profitiert nicht nur die Gesundheitsversorgung in der Region insgesamt, sondern vor allen Dingen auch jeder einzelne Patient.“