Die leichte Geburtensteigerung, die sich nicht nur im Stadtkrankenhaus Korbach in diesem Frühjahr herauskristallisiert hat, scheint bis in die Sommermonate anzuhalten. So erblickten im Stadtkrankenhaus Korbach aktuell fünf Babys in nur zehn Stunden das Licht der Welt.
Tatsächlich publiziert das Statistische Bundesamt für Deutschland im Frühjahr 2021 eine Geburtensteigerung von zehn Prozent. Dies wurde auch im Stadtkrankenhaus in dem Rahmen beobachtet. „Wir haben signifikant mehr Geburten als im Vorjahr“, so Chefarzt Dr. Ioannis Tsitlakidis. „Wir sehen hier also tatsächlich einen kleinen Baby-Boom. Ob dies aber wirklich mit der Pandemie zusammenhängt, lässt sich schwer ermessen.“ Laut Dr. Tsitlakidis spielen dabei vermutlich unterschiedliche Faktoren eine Rolle. „Sicherlich auch die Tatsache, wie Krankenhäuser mit der Corona-Pandemie umgegangen sind. Wir haben uns beispielsweise während der gesamten Pandemie dafür ausgesprochen, unabhängig von geltenden Besuchsverboten, dass werdende Väter ihre Partnerinnen bei der Geburt begleiten dürfen. Sie sind ein wichtiger Teil des Geburtsprozesses.“ Zudem tragen die Kooperationen mit den Medizinschen Versorgungszentren des Stadtkrankenhauses an den Standorten Korbach und Bad Arolsen zunehmend Früchte. Allein das MVZ Bad Arolsen ließ innerhalb weniger Stunden zwei werdende Mütter mit Wehen per Rettungsdienst in den Kreißsaal verlegen. Dies zeigt, wie wichtig die Medizin der kurzen Wege ist. „Dass fünf Babys im kurzen Zeitraum im Stadtkrankenhaus Korbach geboren wurden, ist eine logistische Herausforderung. Diese nicht alltägliche Aufgabe hat das Team der Hebammen, Ärzte und Pflegekräfte hervorragend gemeistert!“, unterstreicht Klinik-Chef Sassan Pur. „Das verdeutlicht wieder einmal, wie wichtige es ist, die Geburtshilfe gerade in unserer ländlichen Region zu stützen. Die finanzielle Auslastung darf nicht allein das Maß aller Dinge sein.“, so Pur. Deutschlandweit schließen immer mehr Krankenhäuser ihre Geburtshilfliche Abteilung, da der Bereich nicht rentabel ist. Gab es 1991 noch 1.186 Krankenhäuser mit Geburtshilfe, waren es 2019 nur noch 652. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 45 Prozent. Mit zum Teil dramatischen Folgen für Schwangere. Sie müssen nicht nur immer längere Wege in Kauf nehmen, um das Kind zur Welt zu bringen. Auch Hebammen müssen sich in ihrer Arbeitstätigkeit neu orientieren. Immer weniger bleiben der Geburtshilfe treu. „Dabei ist es so wichtig, eine gute Betreuung für Schwangere und Gebärende auch im ländlichem Raum aufrecht zu erhalten. Die Kinder richten sich nicht nach Wegen und Zeiten.“, bekräftigt auch Hebamme Irene Rudersdorf-Wilke. Auch sie war an diesem Tag mit zwei weiteren Hebammen im Dienst und begleitete die drei Jungen und zwei Mädchen bei ihrem gesunden Start ins Leben. „Es war eine räumliche und personelle Herausforderung.“, so die erfahrene Hebamme. „Aber wir sind ein eingespieltes Team und die werdenden Eltern und Babys haben toll mitgemacht. Alles in allem war es eine sehr schöne und intensive Erfahrung.“
Bildunterzeile: v.l.
Freuen sich über einen guten Start ins Leben von fünf Neugeborenen:
Schwester Lisa Marie Metten, Station Rehbach
Leelawadee Saisou mit Sohn Bless Jyden
Mercy Aybonlahor mit Sohn Marvelous
Fatima Alzaharaa Hennawie mit Tochter Emily,
Dr. Ioannis Tsitlakidis, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe
Verena Wenzel mit Tochter Lara
Irene Rudersdorf-Wilke, Leitende Hebamme
Corinna Wolff mit Sohn Theo Alfred
(Foto: Stadtkrankenhaus Korbach)