Die Anspannung der Menschen ist spürbar in Zeiten des Corona-Virus: auf der Straße, in den Supermärkten und auch im Stadtkrankenhaus Korbach. Spürbar geworden sei aber auch mehr Zusammenhalt, Solidarität und große Dankbarkeit für sonst selbstverständliche Abläufe im Krankenhausbetrieb. „In den letzten Tagen haben wir viele positive Rückmeldungen und Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren dürfen“, freut sich Pflegedienstleiterin Gerlinde Stremme. Es seien Blumen und Dankesbriefe für den Einsatz der Mitarbeiter abgegeben worden und ein Chor habe per Telefon anonym ein Ständchen gesungen. „Auch die Tatsache, dass der Routinebetrieb aktuell nur reduziert läuft und diverse planbare Operationen verschoben werden müssen, nehmen die Patienten mit großem Verständnis auf“, berichtet Dr. Arved-Winfried Schneider, Ärztlicher Direktor der Hessenklinik. Darüber hinaus gebe es sogar Bürger, die das Krankenhaus tatkräftig unterstützen wollen. So zum Beispiel eine junge Dame, deren Arbeitgeber für vier Wochen Kurzarbeit angemeldet hat, und die seit Anfang der Woche ehrenamtlich im Zentrallager des Krankenhauses mitarbeitet.
Pizza für das Klinik-Team
„Solidarität ist das Stichwort, das uns durch diese Zeit trägt“, betont auch Antonio Fuligine, Inhaber des „Ristorante und Pizzeria Toni“. Mit einer großzügigen Spende italienischer Spezialitäten möchte er sich in Zeiten des Corona-Virus nicht nur bei den Klinik-Mitarbeitern bedanken, sondern vor allem auch an den Zusammenhalt appellieren und damit ein Zeichen setzen. Wie bei nahezu allen seiner Geschäftskollegen sei derzeit das Tagesgeschäft weitestgehend zum Erliegen gekommen. Lediglich der Liefer- und Außer-Haus-Service sei vor dem Hintergrund der Vorschriften zur Eindämmung der Infektionszahlen aktuell noch möglich. Die Verhältnisse in seinem Heimatland Italien stimmen ihn traurig und treffen ihn mitten ins Herz: „Ein solches Szenario muss in Deutschland unter allen Umständen vermieden werden. Auch wenn viele wirtschaftliche Betriebe um ihre Existenz bangen, sind die derzeitigen Maßnahmen und Hygienevorschriften nachvollziehbar.“ Der Geschäftsmann wünscht sich mehr Zusammenhalt in Zeiten von Corona und richtet gleichfalls den Appell an alle Korbacher „so lange es möglich ist regional einzukaufen und heimische Geschäfte zu unterstützen“.
Über einen kostenlosen Plexiglasschutz für die Mitarbeiterinnen kann sich die gynäkologische Zweigpraxis des Medizinischen Versorgungszentrum in Bad Arolsen freuen. „Wir sind dem Inhaber der Traditionsschreinerei Führer, Lars Thiele, sehr dankbar dafür, dass sie unseren Empfangstresen im MVZ mit der Schutzvorrichtung ausgestattet hat und dafür nicht einmal etwas berechnet“, freut sich Dr. Brigitte Schüttler. Auch im MVZ Bad Arolsen treffe man durchweg auf verständnisvolle Patientinnen, berichtet die Ärztin. „Eine Patientin hat uns Mundschutzmasken gebracht – einfach nur toll welche Solidarität in dieser Zeit unter den Menschen entsteht“, so Dr. Schüttler. Auch Sassan Pur, Geschäftsführer des Stadtkrankenhaus und MVZ Korbach freut das Engagement aus der Bevölkerung: „Die Spenden und Aufmerksamkeiten sind schöne Zeichen der Solidarität und des Dankes an Krankenhaus und MVZ – und vor allem an die Mitarbeiter!“