Gäste besichtigen Herzkatheter-Labor
Jedes Jahr sterben rund 65.000 Menschen in Deutschland am plötzlichen Herztod. „Doch auch wenn es manchmal den Anschein hat: aus heiterem Himmel kommt der plötzliche Herztod nicht. Meist liegt eine koronare Herzkrankheit zugrunde, die nicht behandelt wurde“, erläutert Serguei Korboukov, Chefarzt der Kardiologie im Stadtkrankenhaus Korbach. „Früherkennung könnte in vielen Fällen Leben retten.“
Gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Gabitov informiert der Experte im Rahmen der bundesweiten Herzwochen, wie es zu bedrohlichen Herzkrankheiten kommt, die den Herztod verursachen können, welche Warnzeichen es gibt und wie sich Betroffene schützen können. Die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung steht, beginnt am Dienstag, 12. November, um 19 Uhr im Vortragsraum (3. Obergeschoss, Neubau) des Krankenhauses. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Unmittelbar eingeleitet werde der plötzliche Herztod vor allem durch das plötzliche Auftreten von Herzrhythmusstörungen, dem Kammerflimmern. Dies führe innerhalb weniger Sekunden zum Kreislaufkollaps: Das Herz hört auf zu schlagen, der Blutdruck sinkt auf „Null“. Der Patient verspüre nach vier Sekunden eine „Leere“ im Kopf. Nach acht Sekunden breche er bewusstlos zusammen. Nach zwei bis drei Minuten höre er auf zu atmen. Nach etwa zehn Minuten trete der Tod ein. „Deshalb sind gerade die ersten Minuten so entscheidend“, berichtet Korboukov. Daher sei es wichtig zu wissen, dass jeder helfen kann.
In kurzen Vorträgen erläutern die Kardiologen, wodurch der Herztod verursacht wird oder wie Medikamente und Geräte helfen können. Zur Sprache kommen psycho-kardiologische Hinweise für Herzkranke und Angehörige, bevor erläutert wird, wie im Akutfall geholfen werden kann. Im Anschluss an den Vortrag beantworten die Referenten wie immer auch die Fragen der Gäste und stehen für einen persönlichen Austausch zur Verfügung.
Zudem haben Interessenten die Möglichkeit, sich im Anschluss an die Vorträge das Herzkatheter-Labor anzusehen, in dem die Kardiologen Herzerkrankungen diagnostizieren.