Die Ergotherapeuten im Stadtkrankenhaus Korbach begleiten ihre Patienten jetzt nicht mehr nur während eines stationären Aufenthaltes, sondern auf Wunsch auch nach der Zeit im Krankenhaus weiter. Möglich wird dies durch eine Erweiterung des ambulanten Therapieangebotes.
Im Rahmen der Wiedereingliederung nach Erkrankungen und Unfällen gehört die Ergotherapie gemeinsam mit der Physiotherapie und Logopädie zu den wichtigsten Heilmitteln. Ergotherapeuten begleiten Menschen jeden Alters, die durch Krankheit, Behinderung oder Altersschwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben haben. „Mit der Ergotherapie erhöhen wir die Selbständigkeit unserer Patienten, so dass sie ihren Alltag in Beruf, Schule und Familie wieder so unabhängig wie möglich bewältigen können“, erläutert Johanna Pätsch, Leiterin der Abteilung für Physiotherapie in der Hessenklinik, das Ziel der Ergotherapie. Wenn Fähigkeiten und Funktionen eines Menschen beispielsweise durch Schlaganfall, Unfall, Verletzung, Entwicklungsdefizite, Behinderung oder Krankheit verloren gehen, motivieren und unterstützen Ergotherapeuten dabei, die Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen. Hierbei werden Bewegungsmuster nicht abstrakt nachvollzogen, sondern alltagsnah durchgeführt.
„Für unsere Patienten ist es ein Vorteil, dass sie die ambulante Behandlung nach dem Krankenhausaufenthalt nun quasi beim selben Therapeuten fortführen können“, ist Geschäftsführer Sassan Pur überzeugt. „Der Patient kennt den Therapeuten bereits und auch der Therapeut ist durch die stationäre Vorbehandlung schon bestens mit den individuellen Besonderheiten des jeweiligen Patienten vertraut.“
Angebot steht jedem offen
Aber auch ohne vorherige Krankenhausbehandlung stehe das ambulante Therapieangebot jedem offen. Das neue ambulante Angebot der Ergotherapie kann von Menschen jeden Alters genutzt werden. „Die Verordnung für eine ambulante Ergotherapie stellt der behandelnde Arzt aus“, erklärt Johanna Pätsch das Verfahren. Das anerkannte Heilmittel darf sowohl von Allgemeinmedizinern als auch von Fachärzten verordnet werden.
Die erste Verordnung umfasse üblicherweise zwischen sechs bis zehn Behandlungseinheiten. Ob eine Weiterbehandlung erforderlich ist entscheide der zuständige Arzt. „Eine Therapieeinheit dauert je nach durchgeführter Anwendung zwischen 30 und 60 Minuten. Wie oft und in welchem Abstand die Therapie angewandt wird, ist abhängig von der Situation der Betroffenen und wird in der Heilmittelverordnung geregelt“, so Pätsch.
Interessenten können sich unter der Telefonnummer 05631/569-153 direkt über das neue ambulante Angebot informieren oder Termine vereinbaren.
Die Ergotherapeutinnen Birgit Meier (oben)
und Christine Beine begleiten die Patienten
beim Wiedererlangen von alltäglichen Handgriffen.
Das Foto unten zeigt die beiden mit ihrem Kollegen
Felix Pöttner. Foto: Stadtkrankenhaus Korbach