Weit mehr als ein kosmetisches Problem
Jeder hat sie schon einmal gesehen: geschlängelte bläulich-knotige Venen unter der Haut – die Krampfadern. Diese sogenannten Varizen treten insbesondere an den Beinen, mitunter auch im Beckenbereich auf. Was im Volksmund oft als lästiger Schönheitsfehler abgetan wird, kann im Ernstfall allerdings Warnzeichen für eine ernst zu nehmende Venenerkrankung sein. Was sich genau dahinter verbirgt und welche Therapie wann angeraten ist, erläutern Dr. Iris Schumacher und Jan Schumacher, Ärzte für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im Stadtkrankenhaus Korbach, am 12. Februar in einer öffentlichen Patientenveranstaltung.
Das Krampfaderleiden gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland: Laut Studien ist deutschlandweit jeder Zweite davon betroffen. Insbesondere Frauen leiden unter Krampfadern oder den eigentlich harmlosen Besenreisern. „Spannen jedoch häufig die Beine unangenehm oder schwellen im Laufe des Tages an, sollten Venenprobleme unbedingt ärztlich abgeklärt werden“, informiert Oberarzt Jan Schumacher. Denn spätestens, wenn es sich bei den Venenproblemen um „echte“ Krampfadern handele, beschränke sich das Leiden nicht mehr nur auf den kosmetischen Aspekt.
Krampfadern sind Erweiterungen der Venen, die durch Veränderungen an den Venenklappen entstehen. Diese Klappen leiten den Blutfluss zum Herzen. Wenn sie nicht mehr richtig schließen, sammelt sich vermehrt Blut in den Venen und es kommt zu einem Blutstau. „Dann ist es wichtig, die Erkrankung medizinisch zu behandeln“, rät Dr. Iris Schumacher, die ebenfalls im Bereich der Gefäßchirurgie der Korbacher Klinik tätig ist. „Unbehandelt führt die Venenklappenschwäche zu einer chronischen Stauung und das kann zu offenen Wunden an den Beinen führen, das so genannte Ulcus cruris venosum.“
Um es soweit gar nicht erst kommen zu lassen, rät die erfahrene Ärztin Patienten mit Krampfadern, immer frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. „Neben der ausführlichen Anamnese des Patienten und der körperlichen Untersuchung ist die apparative Diagnostik in der Gefäßmedizin unentbehrlich“, erläutert Dr. Schumacher. „Die Angst vor einer apparativen Untersuchung der Venen ist unbegründet“, ergänzt Oberarzt Jan Schumacher. „Uns stehen sowohl alt bewährte invasive als auch moderne, nicht invasive Verfahren zur Verfügung. Die Entscheidung zu welcher Methode unserseits geraten wird, ist unter anderem vom Krankheitsbild und der daraus zu erwartenden Therapie abhängig.“
Welche Untersuchungs- und Therapiemethoden durchgeführt werden und wann Krampfadern nicht mehr nur ein ästhetisches Problem sind, erfahren Interessenten am Dienstag, 12. Februar, ab 19 Uhr im Vortragsraum (3. OG/Neubau) des Stadtkrankenhaus Korbach. Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit in offener Runde Fragen zu stellen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.